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Women to Kilimanjaro

Mobilisierung afrikanischer Landfrauen für den Zugang zu Boden.

Women to Kilimanjaro ist eine von ActionAid zusammen mit anderen Organisationen unterstützte Initiative, die 2012 ins Leben gerufen wurden, um das Recht auf Zugang zu Boden und natürlichen Ressourcen von Frauen aus ländlichen Gebieten auf dem gesamten afrikanischen Kontinent geltend zu machen. Der Initiative liegt der Wille zugrunde, den kontinuierlichen und ubiquitären Verletzungen der Landrechte von Frauen ein Ende zu setzen.

Aneignung von Grundbesitz, geschlechtsspezifische Gewalt, unbezahlte Pflegearbeit und der Mangel an angemessenen Dienstleistungen, die den Bedürfnissen der Frauen gerecht werden, sind nur einige der Faktoren, die die tiefgehende geschlechtsspezifische Ungleichheit in vielen Ländern prägen. In den armen Ländern machen Frauen 43 % der Arbeitskräfte in der Landwirtschaft aus (dieser Anteil beträgt mancherorts auch 60 bis 80 %), sie erzeugen 50 % der Nahrungsmittel, verdienen aber nur 10 % des globalen Einkommens und besitzen nur 1 % des Grund und Bodens. In Indien erzeugen Frauen beispielsweise 80 % der Ernte, aber nur 1 % des Lands ist rechtlich in ihrem Besitz.

Die Frauen aus ländlichen Gebieten blieben jedoch nicht untätig: Mehr als 20 Staaten beteiligen sich heute an der Women-to-Kilimanjaro-Initiative, und die Frauen organisierten und mobilisierten sich in lokalen Versammlungen, wo sie sich über ihre Rechte austauschten. Anhand der Unterstützung und Koordination von Nichtregierungsorganisationen wie ActionAid und dem panafrikanischen Landfrauenrat wurden Gesuche an die Afrikanische Union gerichtet, im Versuch, die Institutionen für dieses Thema zu sensibilisieren und Maßnahmen zu ergreifen.

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Vom Kilimanjaro in alle Regionen Afrikas

Die Initiative ist nach dem Kilimandscharo benannt, dem höchsten Berg des Kontinents. An dessen Fuße trafen sich im Oktober dieses Jahres vier regionale Delegationen von Frauen aus ländlichen Gebieten aus allen Winkeln Afrikas, um gemeinsam eine Charta mit den Grundsätzen und Forderungen bezüglich des Zugangs zu Boden und dessen Kontrolle seitens der Frauen zu erarbeiten. Nach dem Treffen bestieg eine Delegation von Athletinnen den Kilimandscharo und rammte Fähnchen mit den in der Charta ausgearbeiteten Forderungen auf den Gipfel ein. Nach dem Erklimmen des höchsten Gipfels Afrikas gilt es nun, diese Forderungen im ganzen Kontinent bekannt zu machen.

Die Charta wurde dem UN-Generalsekretär, der Präsidentin des afrikanischen Landfrauenrats und dem Präsidenten der Afrikanischen Union übergeben.

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Inhalt der Charta und die nächsten Schritte

Einige der wichtigsten, in der Charta genannten Punkte sind:

  • Den vorherigen und informierten Konsens aller an Bodenübertragungen beteiligten Gemeinschaften einholen. Während dieser Prozesse muss die gleichberechtigte Beteiligung der lokalen Gemeinschaften garantiert werden, insbesondere, was die bisher ausgeschlossenen und ausgegrenzten Gruppen wie Frauen, junge und alte Menschen, Kinder und Minderheiten betrifft.
  • Die öffentliche Politik und Projekte, die die massive Aneignung von Land fördern, überarbeiten und jene politischen Maßnahmen unterstützen, die die Bedürfnisse von Kleinbauern – insbesondere Frauen – und die nachhaltige Bodennutzung in den Vordergrund stellen.
  • Die Geschäfte in Bezug auf Landvereinbarungen regulieren, sodass bei diesen die Menschenrechte, die Rechte der Grundbesitzer sowie die Umwelt-, Sozial- und Arbeitsvorschriften gewahrt werden.
  • Die Mechanismen zur Erhebung von Daten über Grundbesitz und die Rechte auf natürliche Ressourcen, die der geschlechtsspezifischen Ungleichheit Rechnung tragen, stärken.
  • Gesetzliche Bestimmungen erlassen, die die Beteiligung und Mitwirkung von Frauen bei der Entscheidungsfindung im Rahmen der lokalen und staatlichen Regierungsführung zum Thema Boden und natürliche Ressourcen gewährleisten, und dafür sorgen, dass diese eingehalten werden.

ActionAid ist in über 20 Ländern des Kontinents tätig – von Burundi bis Senegal, von Malawi bis Südafrika – und unterstützt jeden Tag Frauen in ganz Afrika bei ihrem langen Kampf um das Recht auf Boden, indem die Behörden auf lokaler und nationaler Ebene aufgefordert werden, die Charta anzuwenden und zu implementieren. ActionAid erkennt das Recht auf Land als grundlegend an, da es ein Mittel zur Veränderung ist: Land bedeutet Nahrung, eine Einkommensquelle, um für die eigenen Kinder zu sorgen und diesen eine Ausbildung und somit eine bessere Zukunft zu garantieren.

Sie können die Kampagne über das Hashtag #Women2Kilimanjaro verfolgen.

[Foto: https://www.flickr.com/photos/womentokilimanjaro/29944772500/ ]

 

„Kein Berg ist zu hoch. Unser Land, unsere Rechte, unser Leben!“

ActionAid

29 November 2016