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Amina

Das Ende der Welt.

Die schlimmste Dürre von Xidhinta

Amina ist 90 Jahre alt und hat bereits 12 Dürreperioden überlebt, aber sie sagt, die derzeitige Situation in Xidhinta und in ganz Somaliland sei die schlimmste, die sie je erlebt habe.

“Früher war es nicht ganz so schlimm. Aber das hier ist das Ende der Welt!"

Xidhinta wurde generell besonders hart von der Dürre getroffen. Die Bewohner sagen, dass es nicht genug Wasser gibt, um die Felder zu bestellen. Das Vieh ist krank, so dass es weder Milch gibt, noch Kälber geboren werden, was ein regelmässiges Einkommen ermöglichen würde. Zudem ist auch der Kraftstoff sehr teuer geworden.

“Nicht nur wir haben dieses Problem, sondern auch andere Menschen. In meinem Fall gibt mein Brunnen wenigstens noch etwas Wasser. Normalerweise wurde er komplett geleert, aber jetzt sind die Leute, die das Wasser früher genutzt haben, nicht mehr hier, sondern suchen woanders ein Auskommen. Wir haben auch nicht mehr so viel zu essen wie früher. Wir sind am Verhungern."

Amina erzählt, dass das Land, als sie jünger war, nicht bestellt wurde, weil dort Weiden und Bäume blühten. Jetzt bewachen viele ihr Vieh oder schränken den Zugang anderer Menschen zu ihrem Grund und Boden ein, weil die Ressourcen zum Leben so knapp geworden sind. Nun darf niemand mehr Land betreten, das ihm nicht gehört. "Früher wurde das Land geteilt und der Boden war ergiebig, aber heute lassen die Menschen ihr Vieh dort nicht mehr weiden. Sie verschanzen sich vielmehr ihren Höfen und lassen niemanden mehr hinein. Im Winter sieht man wenn es regnet noch Tiere grasen. Die Menschen sitzen nicht mehr zusammen, wie früher, und jeder macht vielmehr sein eigenes Ding".

Amina fügt aber hinzu: "Aber jetzt können wir sehen, dass die humanitären Organisationen mit unserer Regierung zusammenarbeiten, die endlich funktioniert. Die humanitären Organisationen werden kommen, um uns zu retten. Es bleibt uns keine Zeit mehr zu warten, dass jemand uns hilft".

Wir von ActionAid arbeiten mit lokalen Partnern zusammen, um die am stärksten betroffene Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und Wasser zu versorgen, wobei wir uns vor allem auf die Sicherheit und die Rechte von Frauen und Mädchen konzentrieren.

 

Photocredit: Daniel Jukes