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Jordanien

Die geschlechtsbezogene Gewalt bekämpfen


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Aufgrund der verlängerten Evakuierung der Flüchtlinge in Jordanien, haben die Flüchtlingslager eine höhere Gefahr der sexuellen und geschlechtsbezogenen Gewalt mit Frauen und Kinder, die in unverhältnismässig starker Weise betroffen sind und schwer zu erreichen sind. Neben den sexuellen Missbräuchen steigt die Anzahl der Ehrenverbrechen, der Polygamie und der Kinderehen.

Die Fälle werden oft untergeschätzt, die psychologischen und sozialen Anlaufstellen haben lange Wartezeiten und sind schwer zu erreichen, die Frauen sind oft sozial und wirtschaftlich isoliert.

Dieses Projekt ist Teil eines langfristigen Engagements von ActionAid mit Flüchtlingen und Aufnahmegemeinschaften im Gebiet von Zarqa und Mafraq, ein Gebiet, in welchem eine hohe Anzahl von syrischen Flüchtlingen untergebracht ist.

Die aktuelle Finanzierungslücke (bis März 2021) beläuft sich auf ca. 60.000 CHF.

Das Projekt betrifft direkt ca. 560 Personen, während ca. 5.100 Mitglieder der Gemeinschaft indirekt von der Hilfeaktion profitieren werden.

Was ActionAid macht, ist die jungen Frauen und Männer aufzuklären darüber wie und warum Gewalttaten gegen Frauen und Kinder begangen werden und Handlungspläne zu entwickeln um diese Gewalthandlungen zu bekämpfen, dabei werden lokale Tätigkeiten entwickelt und betrieben, welche für das lokale Umfeld passend sind.

Die Frauen und Mädchen haben die Gelegenheit ihre Geschichte zu teilen und die Unterstützung zu erhalten, welche sie brauchen im Rahmen einer “sicheren Umgebung”. Sie werden ermutigt innerhalb ihrer Gemeinschaft zu Leaderinnen zu werden.

Das Projekt betrifft auch bestehende Lokalgruppen, dabei werden Leader gebildet und Material entwickelt, das später erneut eingesetzt werden kann für die Ausbildung von weiteren Gemeinschaftsmitgliedern und in die Ausbildung unter Gleichberechtigten investiert.

Zusammen, führen wir einen Dialog mit den örtlichen Behörden und den Regierungsfunktionären um Gesetze einzuführen, die den sexuellen Belästigungen und der Ungleichheit der Geschlechter ein Ende setzen, sowie Sicherheit für die Frauen im öffentlichen Raum schaffen.

Das Projekt wird die Frauen durch Organisationen, die auf die Gemeinschaft basieren, erreichen, dabei wird den psychologischen und sozialen Anlaufstellen professionelle Unterstützung angeboten und nachhaltige Möglichkeiten zum Bestreiten des Lebensunterhalts im Rahmen von kleineren Landwirtschaftsprojekte und von nicht traditionellen Beschäftigungsbereiche geschaffen.

 

Reems Zeugnis

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"Nein, ich bin nicht alleine.

Dank der Arbeit mit dem Projekt "Promoting Safe Cities and Gender Responsive Public Services for Women" konnte ich mich von zahlreichen Zwängen befreien. Während einer der Projekttätigkeiten wurden die Frauen dazu ermutigt, ihre Geschichten über die Bewältigung von sexuellen Missbräuchen zu erzählen. Dies war für mich ein sehr wichtiger Moment, weil es das erste Mal war, in dem ich meine Geschichte offenbarte. Ich wurde als Mädchen sexuell missbraucht und seitdem war es eine Last, die ich jahrelang mit mir herumgetragen habe, ich konnte mich nur dann davon befreien, als ich darüber sprach. Für mich war dies ein Wendepunkt, es wurde mir bewusst, dass ich nicht alleine war, in dem Moment wo ich andere Frauen zuhörte, wie sie von ihren Erfahrungen erzählten, es gab andere Frauen die wie ich gelitten hatten! Es ist das Schweigen, das Mauern errichtet und uns mit unserem Leid alleine lässt. Aber es ist nicht so, darüber zu reden ist der erste Schritt Richtung Befreiung aus diesem Gefängnis und um an individuelle und kollektive Lösungen zu denken".

Reem Khasman, Koordinatorin des Projekts “Nisaa”

Photographische Kredite: Tala Mashaqbeh

Am 28. April haben die Gruppen zum Schutz der Frauen die Initiative ergriffen, um drei Schulen in Zarqa zu renovieren. Alle Schüler wurden über die Kommunikationsfähigkeiten, die Kommunikation innerhalb der Familie und über die Gewalt im Allgemeinen sensibilisiert. 

Sind sie an diesem Projekt interessiert? Kontaktieren Sie uns, um mehr darüber zu erfahren.